Berlin (Reuters) - Der deutsche Immobilienmarkt hat sich im Frühjahr weiter erholt und sorgt bei Kaufobjekten in Großstädten und bundesweit für steigende Preise.
Wie die Immobilien-Plattform ImmoScout24 am Donnerstag weiter mitteilte, zog auch die Nachfrage am Häusermarkt spürbar an. Deutschlandweit kletterten die Angebotspreise von April bis Juni für Bestandswohnungen um 1,1 Prozent im Vergleich zum Anfang 2025 und um 3,4 Prozent binnen Jahresfrist. Bei Häusern im Bestand gab es ein Plus von 2,1 Prozent zum ersten Quartal und von 3,5 Prozent zum Frühjahr 2024. Bei neuen Einfamilienhäusern stiegen die Preise im Quartalsvergleich um 1,9 Prozent und binnen Jahresfrist sogar um 4,9 Prozent.
"Der positive Markttrend verfestigt sich", sagte ImmoScout24-Geschäftsführerin Gesa Crockford. "Besonders bemerkenswert ist das Comeback des Häusermarkts – die Nachfrage erreicht erstmals seit dem Boom-Jahr 2021 wieder Spitzenwerte." Gleichzeitig werde der ländliche Raum für Käufer zunehmend attraktiver. Hier nähere sich die Nachfrage wieder den Rekordwerten "aus den Zeiten der pandemiebedingten Landflucht", hieß es. Die gelte vor allem für gut angebundene Regionen. Ferner sinkt der Unterschied zwischen Angebots- und Transaktionspreis weiter - und liegt deutschlandweit noch bei fünf Prozent für Einfamilienhäuser und sieben Prozent für Wohnungen. "Für Käuferinnen und Käufer schrumpft der Verhandlungsspielraum."
Das WohnBarometer von ImmoScout24 signalisierte derweil eine weiter angespannte Lage auf dem deutschen Mietmarkt. "Die anhaltend hohe Nachfrage zeigt: Deutschland braucht dringend mehr Wohnraum - nicht nur in den Metropolen, sondern auch in den Zentren zweiter Reihe", erklärte Crockford. Dass selbst der ländliche Raum immer stärker nachgefragt sei, zeige den strukturellen Wohnraummangel.
Die bundesweiten Angebotsmieten bei Bestandswohnungen stiegen ImmoScout24 zufolge um 1,4 Prozent zum Vorquartal und liegen bei 8,74 Euro pro Quadratmeter. Bei Neubauwohnungen gab es ein Plus von 1,7 Prozent.
(Bericht von Klaus Lauer, redigiert von Sabine Ehrhardt - Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter [email protected] (für Politik und Konjunktur) oder [email protected] (für Unternehmen und Märkte).)
2025-07-03T14:25:46Z