Die Generation Z trinkt weniger Alkohol als bisherige Generationen vor ihr. Aus gesundheitlichen und mentalen Gründen wird auf Promille verzichtet.
Immer mehr junge Erwachsene verbringen ihre Freizeit im Fitnessstudio oder widmen sich Wellness-Trends. Getrieben vom Wunsch nach ganzheitlicher Gesundheit, mentalem Wohlbefinden und sozialer Verbindung verändert sich ihr Lebensstil grundlegend. Ein bewussterer Umgang mit Genussmittel ist da unumgänglich.
Laut aktuellen Daten der IWSR (International Wines and Spirits Research) trinken 63 % der Gen Z in Japan, 54 % in den USA und 44 % in Kanada gar keinen Alkohol.
Die Nachfrage nach alkoholfreien Getränken ist deswegen auch in den letzten Jahren massiv gestiegen und viele Hersteller investieren in Start-ups mit antialkoholischen Getränken.
Von Mocktails über alkoholfreien Spirituosen bis hin zu alkoholfreien Mixgetränken, wie dem Espresso Aperitif, dem venezianischen Faschingsgetränk Bellini und entalkoholisierten Weinen gibt es mittlerweile eine große Bandbreite. Auch österreichische Weingüter, wie Mayer am Pfarrplatz aus Wien, haben alkoholfreie Weine im Sortiment.
Um einen solchen herzustellen, wird der Alkohol vom Wein mittels Vakuumverfahren, Spinning-Cone-Column oder Umkehrosmose getrennt. Diese hochkomplexen Prozesse brauchen spezielle Industrieanlagen.
"Mindful Drinking ist kein Trend mehr – es ist eine Haltung", so Philip Kahnis. Er ist Gründer und Geschäftsführer von POLLY, einem Getränke-Start-up mit Sitz in Köln, das seit 2022 alkoholfreie Drinks entwickelt und anbietet. Der neueste Streich: Ein alkoholfreier Espresso Martini, der ab Juli in den Handel kommt.
Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) beginnt riskanter Alkoholkonsum bei täglich mehr als 40 Gramm Reinalkohol für Frauen (etwa zwei Gläser Wein) und 60 Gramm für Männer (ca. drei große Biere). Wer regelmäßig darüber liegt, riskiert gesundheitliche Schäden – körperlich wie psychisch. Dabei kann übermäßiger Genuss Herzinfarkte, Schlaganfälle und im späteren Leben die Neigung zu Demenz erheblich erhöhen.
Wird dieser Konsum über einen längeren Zeitraum beibehalten und treten mindestens drei der sechs WHO-Kriterien (z. B. Kontrollverlust, Toleranzentwicklung, Entzugssymptome) auf, spricht man von einer Alkoholabhängigkeit.
In Österreich gelten rund 370.000 Menschen als alkoholabhängig – das entspricht etwa 5 % der Bevölkerung ab 15 Jahren. Darüber hinaus konsumieren etwa eine Million Österreicherinnen und Österreicher in einem gesundheitsgefährdenden Ausmaß Alkohol, ohne formell abhängig zu sein. Besonders betroffen sind Männer, bei denen der Anteil der Abhängigen deutlich höher liegt als bei Frauen.
2025-07-04T15:17:40Z